Lillehammer in Norwegen war Austragungsort der 17. Olympischen Winterspiele im Jahr 1994. Die Stadt in der Provinz Oppland hat ungefähr 28.000 Einwohner und liegt zirka 180 Kilometer im Norden von Oslo. Mit 67 Teilnehmernationen konnte diese Winterolympiade einen neuen Rekord feiern. 1739 Wintersportler traten in 61 Wettbewerben um Medaillen an.

Die Veranstalter der Winterolympiade gaben sich alle Mühe sich nicht dem weitverbreiteten künstlichen Aufblähen der Olympiade und ihrer Kommerzialisierung hinzugeben. Auf überdimensionierte Neubauten von Sportanlagen, welche nach den Olympischen Spielen niemand mehr benötigt, wurde verzichtet. Das Budget der Veranstaltung war eher moderat und die Stimmung vor Ort wurde von Sportlern, Zuschauern und Journalisten als herzlich und sehr freundlich beschrieben. Da alle Veranstaltungsorte nahe beieinander waren, gab es keine Staus und keinen Stress bei der Anreise. Auf Umweltschutz wurde bei allen Aspekten der Großveranstaltung viel wert gelegt und das Gesamtkonzept der Olympiade war gut durchdacht. So gab es zum Beispiel für alle neu gebauten Sportanlagen glaubwürdige Konzepte für eine Nutzung nach der Winterolympiade. Zahlreiche Häuser, Teile des Olympischen Dorfes und Tribünen wurden nur temporär für die Olympiade errichtet und nach Ende der Veranstaltung abgebaut und an anderer Stelle in Norwegen wieder aufgebaut.

Als Norwegens König Harald V. die Olympischen Winterspiele eröffnete, konnte er auch insgesamt zwölf Mannschaften begrüßen, die zum ersten Mal bei einer Winterolympiade dabei waren und drei Mannschaften, welche unter anderer Bezeichnung schon vorher an Winterspielen der Olympiade teilgenommen hatten. Der Umsturz in Osteuropa hatte zahlreiche neue Staaten hervorgebracht, die nun eigenständig an den Winterspielen teilnahmen.

Zum ersten Mal waren in Lillehammer Mannschaften aus folgenden Ländern am Start:

    • Amerikanisch-Samoa
    • Armenien
    • Bosnien und Herzegowina
    • Georgien
    • Israel
    • Kasachstan
    • Kirgistan
    • Moldau

    Russland

  • Slowakei
  • Trinidad und Tobago
  • Tschechien
  • Ukraine
  • Usbekistan
  • Weißrussland

Paralympische Winterspiele 1994 in Lillehammer

Nur knapp einen Monat nach den Olympischen Winterspielen war Lillehammer auch der Ausrichter der Paralympische Winterspiele für körperlich behinderte Wintersportler. Hier nahmen insgesamt 471 Sportler aus 31 Ländern teil. Königin Sonja von Norwegen eröffnete die Paralympics am 10. März 1994.

Die Sportler trugen Wettbewerbe in den Disziplinen Ski Alpin, Biathlon, Langlauf, Schlitten-Eishockey und Schlitten-Eisschnelllauf aus und kämpften um Medaillen. Die Norwegerin Ragnhild Myklebust war die erfolgreichste Sportlerin der Spiele. Höchste Aufmerksamkeit beim Publikum erreichte das Finale im Schlitten-Eishockey zwischen Norwegen und Schweden. Sportler, Betreuer und Zuschauer lobten auch hier die professionelle Ausrichtung der Veranstaltung und die überaus freundliche Atmosphäre.