Wer an Wintersport denkt, dem kommt dabei fast immer als Erstes das Skifahren in den Sinn. Der Skifahrer fährt dabei auf 2 Skiern eine meist abschüssige Skipiste herab. Zur Ausrüstung gehören neben den Skiern zwei Skistöcke und eine Skibrille. Warme Schutzkleidung, die oft speziell für diesen Sport entwickelt wurde, ist heutzutage ebenso Standard.

Geschichte des Skisports

Obwohl es bereits im 17. Jahrhundert aus der Krain, die im heutigen Slowenien liegt, Berichte gab, dass die dortige Landbevölkerung auf schmalen Holzbrettern stehend, gefährliche Abfahrten und sogar Slalom-Wettbewerbe ausgetragen hat, gilt bis heute Norwegen als Geburtsland des Skisports. In der Provinz Telemark sind seit circa 1860 Skiwettbewerbe nachgewiesen. Seit dieser Zeit entwickelte sich das Skifahren zu einer populären Winterbeschäftigung. Schnell entwickelten sich neue Formen dieses Sports, die eingesetzten Skis wurden stetig weiterentwickelt und das Skifahren verbreitete sich in allen Gebieten Europas, die im Winter über ausreichend Schnee verfügten. Ab 1875 entstanden so in ganz Skandinavien, Österreich, Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern erste Skivereine.

Nahezu gleichzeitig entstand auch das Skispringen und das Skibergsteigen. In der Folgezeit etablierten sich feste Regeln und es wurden immer größere und professionellere Wettbewerbe in verschiedenen Skisportarten ausgetragen. Die Schweiz trug 1931 zum ersten Mal eine alpine Skiweltmeisterschaft aus. 1936 wurde bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen erstmals um Medaillen im alpinen Skirennen gekämpft.

Durch die vor den beiden Weltkriegen gebauten Straßen und Eisenbahnlinien konnten zwar immer mehr Menschen die Skigebiete erreichen, es dauerte jedoch bis in die 1950er Jahre, bis sich das Skifahren zu einer echten Massensportart entwickelte. Die Mischung aus Bewegung an der frischen Luft, das Erleben der Natur zur Winterzeit und die soziale Komponente des Skifahrens standen hier im Mittelpunkt. Diese Massenpopularität verlangte nach immer mehr Skihütten, Liften, Hotels und anderer Infrastruktur für diesen Wintersport. Bereits Ende der 1970er Jahre war ein neuer Industriezweig entstanden. Der Wintersport als Wirtschaftsfaktor hatte weltweit ganze Regionen verändert.

Aktuelle Trends beim Skifahren

Nachdem sich einige Skisportarten fest etabliert hatten, die großen Skigebiete erschlossen waren und auch die internationalen Skiwettbewerbe festgeschrieben waren, gab es einige Jahre kaum Innovationen beim Skifahren. Das Skifahren war ein Breitensport geworden, in welchem die Erfindung des Snowboards die einzige wirkliche Neuerung war. Außerdem bringen zahlreiche Hersteller von Skiausrüstung und Skibekleidung nahezu jährlich verbesserte Modelle ihrer Waren auf den Markt.

Trends bei echten Skifreunden sind seitdem die Erkundung alternativer Skigebiete in möglichst unberührter Natur. Im Breitensport haben Skihallen, die praktisch überall auf der Welt gebaut werden können, eine große kommerzielle Kultur des Apres-Skies und günstige Reise- und Übernachtungskosten dafür gesorgt, das dieser Sport deutlich preiswerter wurde, was noch mehr Menschen dazu gebracht hat selbst auf die Holzbretter zu steigen. Die ehemalige Exklusivität des Sports ist dadurch nicht mehr vorhanden. Zahlreiche klassische Wintersportregionen wollen ihren Gästen diese Exklusivität wieder bieten und verzichten bewusst auf Einrichtungen des Massentourismus. Außerdem ist es in vielen Gebieten inzwischen verboten weitere Skilifte zu errichten, um die Bergwelt zu schützen.